Europa

Pfadfinder wissen, daß sie nicht alleine auf der Welt sind, sondern engagieren sich für Menschen und übernehmen Verantwortung. Jeden Tag im Kleinen genauso wie in Gesellschaft und Staat. Durch das Eingebundensein in den europäischen Dachverband FSE, den Kontakt zu Gruppen aus anderen Ländern und Wanderfahrten ins benachbarte Ausland lernen wir unsere europäischen Nachbarn, ihre Gedanken und Lebensweisen kennen.

Auch wenn die EPE in Deutschland vergleichsweise klein ist, so gehören wir zu einer großen europäischen Bewegung mit Gruppen in 25 Staaten. Als Pfadfinder wollen wir Verantwortung für die Welt, die uns umgibt übernehmen. Besonders wichtig ist uns daher die Verbindung zu Gleichgesinnten über unseren Dachverband FSE, durch den wir zum europäischen Zusammenhalt beitragen. Der Kontakt zu Gruppen in unseren europäischen Nachbarstaaten ermöglicht uns gemeinsame Wanderfahrten und Jugendbegegnungen, bei denen tiefe Freundschaften gegründet werden.

Im Rahmen unserer Gruppenarbeit lernen schon die Wölflinge die Nachbarstaaten in Europa kennen und befassen sich mit den Grundzügen der europäischen Pfadfinderbewegung. In der Pfadfinderstufe wird ein tiefergreifendes Wissen über Europa vermittelt und Sommerlager mit anderen FSE-Gruppen durchgeführt. Nach dem Übertritt in die Ranger/Rover Stufe nimmt man üblicherweise an einer europäischen Großfahrt teil, die auch über die Grenzen Europas hinausführen können. Weiterhin gibt es in regelmäßigen Abständen Pilgerreisen und Jamborees, zu denen alle FSE-Gruppen eingeladen werden.


Verantwortungsbewusst gegenüber seinem Land, tritt der Pfadfinder für ein freies und brüderliches Europa ein.

Auszug aus den Prinzipien der Pfadfinder

Féderation des Guides et Scouts d’Europe

Die Féderation des Guides et Scouts d’Europe (FSE), auch Féderation du Scoutisme Européen, ist der an Mitgliedern größte europäische Pfadfinderverband. Sie hat Mitglieds- und assoziierte Bünde in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Ungarn, Lettland, Litauen, Rumänien, Bulgarien, Albanien und Kanada (franz.). Darüber hinaus gibt es in einigen Ländern (Frankreich, Deutschland, UK) Gruppen, die sich ebenfalls FSE nennen, aber mit unserer FSE nichts zu tun haben. Die FSE ist vom Europarat als europäische Jugendorganisation anerkannt, d.h. sie gehört zur Gruppe der nicht-staatlichen Organisationen mit Konsultativstatus im Europarat.

Die katholischen Bünde der FSE haben als Arbeitsgemeinschaft die Union Internationale des Guides et Scouts d´Europe (UIGSE) gegründet. Die UIGSE wurde im Jahr 2003 vom Vatikan als internationale private Vereinigung von Gläubigen bestätigt. Für die Zukunft ist geplant, ähnliche Arbeitsgemeinschaften für protestantische und orthodoxe FSE-Bünde einzurichten.

Die FSE/UIGSE pflegt christliches Pfadfindertum in einer europäischen Dimension. Als bisher überwiegend katholischer Verband ist sie durch protestantische Bünde und Gruppen (hier v.a. in Deutschland) sowie durch neue orthodox-geprägte Mitglieds- und Partnerbünde aus dem osteuropäischen Raum inzwischen auch ein ökumenisches Forum.

Besonderer Wert wird in der Pfadfinderarbeit auf Fahrt, Lagerleben, ausführliche Probenarbeit und internationale (i.d.R. europäische) Kontakte gelegt. In einigen Ländern gibt es Spezialgruppen, wie Seepfadfinder und Airscouts (Segelflieger).

Für uns EPEler ist es immer wieder wichtig zu erleben und zu spüren, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Das gibt uns – als innerhalb Deutschlands relativ kleinem Bund – Bestätigung und Rückhalt. Bei internationalen Veranstaltungen der FSE treffen wir immer wieder Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Europa. Das ist selbst heute noch eine unglaubliche Möglichkeit und Chance, Menschen anderer europäischer Nationen fern der Touristenhochburgen kennenzulernen.

Auszüge aus der Charta der Federation der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Europas

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1. Das Pfadfindertum glaubt an eine übernatürliche, persönliche und jedem Menschen eigene Bestimmung. Deshalb lehnt es jede Gesellschaftslehre ab, die dadurch zu irgendeiner Art der Vermassung oder Kollektivierung führt, daß sie den einzelnen Menschen der Gesellschaft opfert.

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6. Das Pfadfindertum will sich in allen Bereichen auch den bestverschleierten Formen von Materialismus und Totalitarismus entziehen. Dabei ist es gleich, ob es sich um Formen geschichtlicher Herkunft oder erst sich entwickelnde handelt.

7. Das Pfadfindertum versteht sich als Erziehungsmethode. Es unterscheidet sich dadurch in Wesen und Ziel von Jugendorganisationen, deren Hauptzweck es ist, dem Staat oder irgendeiner Ideologie zu dienen. Im Gegensatz zu diesen Organisationen betrachtet es sich – neben der Schule – als Ergänzung zur Familie, der das Kind an erster Stelle angehört.

8. Das Pfadfindertum will den ganzen Menschen erziehen. Deshalb legt es außer auf die Erziehung zur Persönlichkeit einen bestimmten Wert auf die soziale Formung des Menschen. Es lehrt ihn Liebe zu seinem Land, Sinn für die Würde des Menschen, Achtung vor eingegangenen Verpflichtungen, Beständigkeit und Gespür für Bürgerpflichten im täglichen Leben.

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11. Das Pfadfindertum erzieht zur Freiheit. Das Sippensystem läßt die Pfadfinder, geführt von einem der ihren, in kleinen Gruppen von vier bis acht leben. Jeder übernimmt eine eigene Aufgabe. So bildet es Verantwortungsbewußtsein und Autorität genau dem Stand der Fähigkeit entsprechend (differenziertes Demokratieverständnis).

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